18./19. Mai 2024

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Bestleistungen & Spannung bis zur letzten Sekunde


Das war das 48. Hypomeeting Götzis
Zusammengefasst von Swiss Track Check

"Sonntag, 28. Mai 2023. Götzis erwacht. Es kann ein historischer Tag der Leichtathletik werden. Die Sonne wärmt das Stadion und seine Besucher langsam auf. Die Zehnkämpfer schütteln das letzte Laktat des 400-Meter-Laufs aus ihren Beinen und bereiten sich auf das erste Highlight des Tages vor. Die 110-Meter Hürden. 10 Hindernisse mit einer Höhe von 1,069 Meter stehen den Startenden im Weg.

Finley Gaio (SUI) fordert Damian Warner (CAN) in seiner Paradedisziplin mächtig heraus und wirft sich nur 2 Hundertstel hinter dem Olympiasieger ins Ziel. Die Zehnkämpfer überzeugen mit durchs Band guten Zeiten und treten mit breiter Brust zum Diskuswerfen an. Ein Event, der in der Vergangenheit schon oft die Entscheidung im Zehnkampf herbeiführte.
Hypomeeting Götzis

Währenddessen springen sich die Siebenkämpferinnen vor der Hauptbühne des Mösle Stadions für den Weitsprung ein. Und auch in diesem Event zeigt sich Anna Hall (USA) von ihrer besten Seite und kann sich die nächste persönliche Bestleistung und neuerlich den Disziplinensieg mit 6,54 Metern sichern. Viel schwieriger hatte es dabei ihre ärgste Konkurrentin, Adrianna Sulek (POL), die sich nach zwei Fouls mit einem Sicherheitssprung über 6,29 Meter zufriedengeben musste. Die wohl letzte Chance von ihr, Boden auf Hall gutzumachen. Während die Superstars auf der Anlage A um die Wette springen, zeigt die Österreicherin Isabel Posch auf Anlage B einen Supersatz auf 6,43 Meter. Damit legt sie den Grundstein für den neuen Vorarlberger Landesrekord von 6021 Punkten, den sie dieses Wochenende Chiara Schuler abnehmen konnte, die mit 5916 Zählern ebenfalls ein super Resultat zustande brachte.

Das Diskuswerfen bringt neu Pierce Lepage (CAN) in die Leaderposition des Zehnkampfes, was Warner im Stabhochsprung zu einer Reaktion zwingt. Doch der siebenfache Gewinner des Hypomeetings kann die Leader Startnummer nach einem schwachen Stabhochspringen nicht zurückgewinnen. Mit lediglich 4,50 Metern öffnet er Pierce Lepage den Weg zu seinem erstem Sieg hier in Götzis, der seinerseits nicht nur 5,00 Meter mit dem Stab überquert, sondern auch einen fantastischen Speerwurf (63,09 Meter) abliefert. Mit letztlich 8700 Punkten feiert das Hypomeeting einen neuen und erneut kanadischen Gewinner hier im Ländle. Warner macht mit einem couragierten 1500 Meter-Lauf den Doppelsieg der Canucks perfekt.
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Dahinter platziert sich ein junger, sogar der jüngste Athlet überhaupt im Feld. Der «Rookie of the Year» Sander Skotheim (NOR) pulverisiert die nationale Rekordmarke und beendet den Zehnkampf nach einem super Hürdenlauf (14,16 Sekunden), einem soliden Diskuswurf (43,01 Meter), einem eindrucksvollem Stabwettkampf (4,90 Meter), einem technischen feinen Speerwurf (61,22 Meter) und einem sehr schnellen 1500-Meter-Lauf (4:19.38 Minuten) auf dem phänomenalen dritten Rang. Eine Versprechung für die Zukunft.

Nebst den drei Gewinnern schreiben zahlreiche weitere Zehnkämpfer ihre persönliche Geschichte. So liefert der Deutsche Manuel Eitel (GER) einen großartigen Zehnkampf ab und schließt mit einer persönlichen Bestleistung von 8351 Punkten ab. Der Schweizer Finley Gaio bricht zum ersten Mal die 8000-Punkte-Marke und verlässt wie viele andere Gesichter das Stadion mit äusserst positiven Gefühlen. Wir werden sehen, was diese Jungs in der Zukunft noch alles zeigen werden.
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Während der Zehnkampf in diesem Jahr weiter entfernt von der legendären 9000-Punkte-Marke war, schrammt der Siebenkampf nur um Haaresbreite an der 7000er-Marke vorbei. Dies wohl auch, weil sich Anna Hall doch noch eine kleine Schwäche leistet und sich im Speerwurf mit «nur» 43,08 Metern eine Hypothek für den abschliessenden 800-Meter-Lauf aufhalst. Und dennoch: Sie zeigt ihr unglaubliches Potenzial in dieser Disziplin. Mit 2:02.97 Minuten läuft sie beinahe Meetingrekord und stellt eine neue Gesamtpunktbestleistung von 6988 Punkten auf. Eine Leistung, die die Konkurrenz an den bevorstehenden Weltmeisterschaften dieses Jahr in arge Bedrängnis bringen wird. Mit großem Respektsabstand auf die überlegende Siegerin des Hypomeetings klassiert sich nicht wie erwartet die Polin Adrianna Sulek (letztlich Dritte), sondern die frühere Weltmeisterin und zweifache Hypomeeting-Siegerin Katarina Johnson-Thompson (GBR). Beide zeigen einen äußerst soliden Wettkampf und können positiv auf die noch bevorstehende Saison blicken. Parallel dazu kürt sich Jana Koscak (CRO) mit einem tollen zweiten Tag zum verdienten «Rookie of the Year» bei den Frauen.

Es bleibt festzuhalten: Götzis ist unwiderstehlich. Schnell. Schön. Laut und auch ein wenig verrückt. Wer es erleben darf, wird wieder kommen. Wer es noch nicht erlebte, sollte dies unbedingt nächstes Jahr tun: am 18./19. Mai 2024 in Götzis/Vorarlberg."
Ergebnisse
zum Nachhören | Podcast von swiss track check
Hypomeeting Götzis

Die rund 14.500 Zuschauerinnen und Zuschauer während des gesamten Wochenendes haben wieder für eine einzigartige Stimmung gesorgt und den Athletinnen und Athleten zu Höchstleistungen verholfen.

An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei 445 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bedanken, die das 48. Hypomeeting Götzis wieder möglich gemacht haben. Mit dem ehrenamtlichen Einsatz von all diesen Menschen in ihrer Freizeit gibt es dieses Hypomeeting Götzis  - DANKE!
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Fotos: 1-4 Kram, 5 Jentsch